Freudig gespannt habe ich den Roman von Akwaeke Emezi, übersetzt von Annabelle Assaf, nachhause genommen, sobald er erschienen ist. Die Geschichte dreht sich um die junge Witwe Feyi Adekola, die auch Jahre nach dem Tod ihres Mannes noch Schwierigkeiten hat, sich auf ein neues romantisches oder auch sexuelles Verhältnis einzulassen. Von ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Joy ermutigt, hat Feyi nach fünf Jahren erstmals wieder Sex und dies mit einem Unbekannten in der Toilette eines Clubs. Dies ist ein grosser Schritt auf Feyis langem Weg zurück zu sich, ihrem Körper, ihrer Sexualität und der (romantischen) Liebe. Mit manchen Metaphern hat
Emezi meiner Meinung nach etwas dick aufgetragen und die Szenerie, die kreiert wird, konnte ich oft förmlich als eine modern produzierte Netflix Serie vor mir sehen. Jedoch ist das nicht unbedingt
negativ gemeint, denn das Buch hat einen Sog und eignet sich bestens als Badi-Lektüre. Was mir an diesem traurig schönen Roman besonders gefallen hat, ist Emezis Perspektive auf die Liebe in all
ihren Dimensionen und Phasen.
Tipp von Melina
Hanser Verlag, CHF 34.50