Mikita wird mit fünf Jahren nach dem Tod der Mutter von seinem Onkel Slawa und dessen Partner Lew adoptiert. Zwei Männer im gleichen Bett kommen zwar in seinen Kinderbücher- und filmen nicht vor, doch mit der Erfahrung unerschütterlicher Liebe und Zärtlichkeit erlebt Mikita trotz anfänglichem Misstrauen eine geborgene Kindheit, bis sich am Tage seiner Einschulung alles ändert und eine Lüge geboren wird…
Lasst uns mutige Stimmen wie die des queeren kasachisch-russischen Jungautors lesen, der heute trotz zensierten Texten, öffentlicher Erschütterung über den Ukrainekrieg und Trans Outing in Moskau ausharrt und kämpft.
Mikita Franko zeichnet in gescheiter und glasklarer Sprache komplexe Figuren, die sich entwickeln und manchmal sogar gegen die Handlung stellen. Ein überraschender, queerer Roman, der noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat.
Tipp von Margot
Hoffmann & Campe Verlag, 33.90 CHF